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Technical Rider Vorlage und Erklärung

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Technical Rider oder Stage Rider?

Ein Technical Rider (oder auch Stage Rider oder Tech Rider genannt) ist ein technisches Dokument zur Kommunikation von Bühnenaufbausituationen für bestimmte Zwecke. Das können kleine wie große Konzerte, Shows, Kabarett, Comedy, Kleinkunst, Theater, Opern oder Musicals etc. sein. Diese Darbietungen, meist auf Bühnen, sind nicht mit jedem Spielort kompatibel: Manche benötigen Strom oder sogar Starkstrom, manche viel Platz, manche bestimmte architektonische Besonderheiten wie etwa Traversen oder einen Hängepunkt (ein Punkt an der Decke, an dem Lasten, wie zum Beispiel das Seil für einen Artisten, angehangen werden können). Dazu kommt, dass diese Shows in der Regel dazu gedacht sind, auf einer Tour an verschiedenen Spielorten auf geführt zu werden, bei denen die Künstler ideale, möglichst gleiche Bedingungen vorfinden sollen. So kann sich der Künstler oder die Künstlerin ganz auf das eingeübte Programm, die Performance und das Publikum konzentrieren und das Publikum genießt jedes Mal und überall eine Show in gleichbleibender, höchster Qualität. Der Technical Rider ist also ein Dokument der Qualitätskontrolle und -sicherung.

Beispiel für ein Bühnenlayout einer Jazzband mit Upright Piano

Beispiel für ein Bühnenlayout einer Jazzband mit Upright Piano

Wofür braucht man einen Technical Rider?

Auf einem Event kommen viele verschiedene Gewerke zusammen: MusikerInnen, ArtistInnen, KünstlerInnen, DJs, Künstler-AgentInnen, Event-PlanerInnen, ToningenieurInnen, LichtmeisterInnen, BühnenbauerInnen usw. Nicht alle „sprechen dieselbe Sprache“ oder meinen dasselbe. Deshalb braucht es ein zuvor sorgfältig zusammengestelltes Dokument, das sachlich und klar die zu schaffenden Rahmenbedingungen beschreibt. Es dient zur Verständigung, sozusagen als Anleitung, wie die Bühne herzurichten ist, bevor der Künstler oder die Künstlerin sie betritt. Das spart zudem Zeit und Energie, denn dieselben Informationen müssen nicht ständig im Gespräch oder im Emailverkehr neu geschildert werden. Gleichzeitig ist es lückenlos beschreibend und es bleiben idealerweise keine Fragen mehr offen, was bei kurzen Briefings nicht unbedingt der Fall ist.

Für wen ist der Stage Rider gedacht?

Der Technical Rider gibt Künstlern die Möglichkeit, die für den Auftritt benötigten Rahmenbedingungen dem Event-Planer und dem Bühnenpersonal vor Ort vermitteln. Es erleichtert den Künstlern die Kommunikation mit ihrer Agentur oder den Agenturen mit der Event-Planungsabteilung. Genauso weiß eine Messebaufirma oder das Bühnenpersonal eines Spielortes, was sie/es aufzubauen hat, ohne dass unnötig hin- und hertelefoniert wird. Alle Beteiligten können sich mit diesem Dokument ein besseres Bild vom finanziellen und logistischen Aufwand machen, den die geplante Show für sie mit sich bringt. Auf dieser Grundlage werden Verträge zwischen Veranstaltern und KünstlerInnen (oder deren Agenturen) abgeschlossen und ggf. Bestellungen/Aufträge bei nachfolgenden Gewerken getätigt, um die Veranstaltung durchzuführen.

Ein paar Tipps für Bands und Erfahrungsberichte zum Technical Rider aus Sicht eines Veranstaltungstechnikers finden Sie hier.

Diese Seite zeigt weitere ergänzende Anforderungen mit Blick auf Licht- und Tontechnik.

Braucht jeder Künstler ein solches Dokument?

Nein. Nicht jeder Künstler oder jede Künstlerin spielt auf größeren Bühnen. Und viele Künstler, zum Beispiel Jazzmusiker, treten auch nur in Räumen auf, welche auf diese Kunstform spezialisisert sind, also über ein Klavier, Verstärker, Mikrofone und eine Saal-Beschallung mit Personal dafür verfügen. Hier sind die Kommunikationswege so kurz und das technische Absprachebedürfnis so überschaubar, dass ein Technical Rider die Angelegenheit sogar noch verkomplizieren würde. Oft muss der Musiker oder die Musikerin die eigene Logistik und den Aufbau (z.B. bei einer Hochzeit) auch selbst übernehmen und hier ist die Anzahl der Gäste und demnach auch die technischen Anforderungen an den Auftritt minimal. Den Kunden oder die Kundin würde man mit einem solchen technischen Dokument überfordern und im Zweifel den Auftritt an eine unkompliziertere Band verlieren.

Es ist jedoch gut, gerade als Band, für größere oder logistisch anspruchsvollere Anlässe einen solchen Technical Rider bei Bedarf zumindest parat zu haben. Im Eventbereich muss es manchmal schnell gehen, gerade in der Beauftragungsphase in Konkurrenz zu anderen Mitbewerbern, und ein guter Technical Rider erfordert etwas Arbeit in der Ausarbeitung. Fängt man dann erst mit der Erstellung an, ist es vielleicht für den Auftrag bereits zu spät. Damit der Technical Rider leichter von der Hand geht, gibt es hier eine Technical Rider PDF Vorlage zum Download.

Welche Informationen gehören in einen Tech Rider?

Es gehören alle Informationen (und auch nur die) in den Technical Rider, die es dem Planer der Veranstaltung und dem Bühnenpersonal ermöglichen, die Show aus technischer Sicht durchzuführen. Hier geht es um alle technischen Angaben einer Show (also Daten und Fakten), im Gegensatz zum Inhalt, für den der Künstler und die Künstlerin selbst zuständig ist. Dabei muss eine Show technisch zweifelsfrei und umfassend beschrieben werden. Am Ende sollten keine Fragen offen bleiben.

Zeichnung des Bühnenlayouts für einen Technical Rider (Jazzband mit Flügel)

Zeichnung des Bühnenlayouts für einen Technical Rider (Jazzband mit Flügel)

Folgende Angaben sind für einen Technical Rider notwendig:

  • Künstlername oder Bandname
  • Kontaktdaten/Ansprechpartner
  • Name der Nummer/des Acts und des übergeordneten Programms
  • Dauer der Nummer und des Programms
  • Art des Acts/der Veranstaltung (z.B. Hochseil-Nummer, Jonglage mit Messern, Konzert, Podiumsdiskussion)
  • Dauer der Probe vor Ort/des Soundchecks
  • Anzahl und Rolle/Instrumente der Künstler und ggf. benötigtes Assistenzpersonal (Regie, Ton, Licht, Requisiten)
  • Platzbedarf der Nummer (L/B/H) bzw. Platzbedarf der Instrumente/Technik
  • Detaillierte und bemaßte Skizze des Bühnenaufbaus mit Positionierung wichtiger Elemente/Instrumente
  • Unterscheidung, was gestellt werden muss und was von der/die KünstlerIn selbst mitgebracht wird
  • Angaben zu benötigten Instrumenten/Mikrofonen/Mischpult
  • Stromanschlüsse
  • Bei Bands: Input/Output-Liste
  • Angaben zu benötigten Utensilien/Mobiliar (z.B. Tische/Stühle/Rednerpult)
  • Angaben zur Beleuchtung/Lichtstimmung
  • Angaben zur Beschallung (für bestimmte Anzahl Gäste)/zum Bühnensound (Verstärkung/Monitore auf der Bühne)
  • Angaben zu Verpflegung der KünstlerInnen und Ausstattung der Künstlergarderobe
  • Anlieferung- und Logistikanforderungen (z.B. Stellplätze zum Be- und Entladen, Bühnenrampe o.ä., Zufahrtsbreiten)

Wie sollte ein Stage Rider aufgebaut sein?

Es sollte immer klar sein, um welche Nummer oder welchen Act es sich handelt, denn wenn ein Umbau notwendig ist, erfolgt dieser natürlich dazwischen. Es bietet sich also bei mehreren unterschiedlichen Nummern für die ein anderes Setup benötigt wird, eine Gliederung in diese Nummern an. Sonst gilt für den Technical Rider: von allgemein nach detailliert. Die grundlegenden Daten (Name, Art der Veranstaltung, Aufbau- und Spieldauer, Akteure) sollten am Anfang genannt werden. Daraufhin sollte der Platzbedarf und das Bühnenlayout geklärt werden. Das erfolgt meistens in Text und Bild (mit Hilfe einer oder mehrerer Bühnenskizzen) evtl. in möglichen Varianten. Mit diesem Überblick können die einzelnen Bühnenelemente (z.B. Instrumente, Verstärker, Mikrofone, Traversen, Hängepunkte, Requisiten) quantitativ und qualitativ näher beschrieben werden. Das bedeutet, die benötigten Eigenschaften der Elemente herauszustellen, um eine gewisse Flexibilität zu ermöglichen, falls zum Beispiel der gewünschte Verstärkertyp oder das Klavier nicht beschafft werden kann. Auch muss klargestellt werden, welche Tonausgänge und -eingänge zu erwarten sind bzw. welche Kompatibilität durch den/die Toningenieur/in sichergestellt werden muss. Das erfolgt meistens über eine Input/Output-Liste, wenn die Mikrofonierung nicht durch die Techniker selbst aus einer Hand erfolgt. Zum Schluss können noch nebensächliche Angaben wie zum Beispiel Ausstattung der Garderobe gemacht werden.

Beim Event vor Ort ist hat man oftmals einen strengen zeitlichen Ablauf zu befolgen. Somit sollte der Technical Rider übersichtlich sein, eine hohe Informationsdichte besitzen und in der Sprache eindeutig und leicht zu erfassen sein. Alle Gewerke arbeiten vor Ort mit diesem Dokument. Insofern ist der Technical Rider in gewisser Weise auch wie eine Checkliste vor Ort zu verstehen.

Was sollte ich besser vermeiden?

Angaben zum Inhalt der Nummern (sofern sie nicht für den technischen Auf-/Umbau relevant sind) sind genausowenig Gegenstand eines Technical Riders wie Angaben zu Gagen oder Preisen. Das Beschriebene wird lediglich genannt und nicht begründet. Vermieden werden sollte auch alles, was es dem Personal unnötig erschwert, die Darbietung durchzuführen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn beim Equipment o. Ä. ein bestimmtes Produkt gefordert wird, ohne gleichwertige Alternativen zu eröffnen.

Technical Rider Vorlage

Damit die Erstellung eines eigenen Technical Riders leichter fällt, haben wir eine Vorlage dazu erstellt. Sie ist kostenlos und als PDF und Word zum Download hier erhältlich:

Technical Rider des POCKET JAZZ TRIO

Unsere Event-Kunden finden hier den Technical Rider des POCKET JAZZ TRIO zum Download. Dieser ist auch als Beispiel verwendbar:

Wer sind wir?

Wir sind das POCKET JAZZ TRIO, eine professionelle, international besetzte Berliner Jazzband für jegliche Art von Events und Veranstaltungen. Unser zeitloser Swing bringt Sie sicherlich zum Mitschnippen… Wenn Sie sich für unsere Musik interessieren oder uns buchen möchten, dann besuchen Sie doch hier unsere Startseite:

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